Laufende Meldungen
Bahnanschluss und Bahnbetrieb in Tönning
Veranstaltungsreihe "Von Eiderstedt in die Welt" von Haus Peters und der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte.
Vortrag von von Hannes Matthießen, St. Peter Ording
Packhaus, 1. Stock
Über eine Bahnstrecke nach Tönning wurde bereits eine Woche nach der ersten deutschen Bahnfahrt von Nürnberg nach Fürth gesprochen. Sie wurde dann durch den englischen Investor Peto nach Lizensierung durch den dänischen König erbaut. Ihm ging es vor allem um den Viehtransport. Daneben stellten sich aber der allgemeine Waren- und Personentransport.
Der Referent führt uns von der Entstehung der Bahnverbindung zur ihrer wechselhaften Nutzung und Gestaltung im 20. Jahrhundert.
Kurt Thomas - ein Leben für die Chormusik
Vortrag von Jürgen Bossert
Vortrag J. Bossert. Foto: J. Kohlus 2024
Kurt Thomas, 1904 in Tönning geboren, lebte als Komponist, Lehrer und Chorleiter für die Musik. Er ist, weil ihm dies in der NS-Zeit möglich war, eine umstrittene Persönlichkeit. Diesem, vor allem aber seinem Leben und Werk, widmete sich der Vortrag am anlässlich seines 120. Geburtstages.
Für ein solches spezielles Thema fanden sich fast mehr Publikum als erwartet. Eine sehr sachkundige Diskussion bahnte sich schon beim Vortrag an und setzte sich am Ende fort.
Der Beitrag von Jürgen Bossert wird in unserer Heftreihe 2025 erscheinen.
3000 Jahre Tönning
Nun gibt uns am Eingang der Ausstellung im Packhaus ein Zeitstrahl Orientierung über die wichtigsten Ereignisse im Gebiet von Tönning. Über dreieinhalb Meter lässt sich Tönnings Geschichte verfolgen. Es beginnt bei den ersten Kulturspuren auf Eiderstedt, geht weiter mit den vorgeschichtlichen Siedlungen und endet in einer gewissen Zukunft für die sich aber kein gesicherter Zeitpunkt angeben lässt.
Veränderungen der Lebensweise passierten in frühen Zeiten sehr viel seltener als in der Neuzeit. Aber die Häufigkeit der Ereignisse auf dem Zeitstrahl hat vorwiegend mit unserem Wissen über die Geschehnisse zu tun und nimmt deutlich mit den erhaltenen schriftlichen Dokumenten zu. Welche Ereignisse, die wir zum Ende des Strahls nennen, auf Dauer als wichtiger Teil der Geschichte gesehen werden, ist etwas ungewiss.
Ausschnitt aus dem Zeitstrahl
Damit die Besucher nicht die Orientierung verlieren, sind ähnliche Themen in gleichen Farben gehalten. Unter der Zeitleiste mit Jahreszahlen und Andauer wichtiger Ereignisse, im unteren Bereich, wird auf die überregionale Geschichte verwiesen. Gleichzeitigkeiten oder Ereignisse, die auf die Tönninger Geschichte wirken, werden so deutlich.
Die aktuelle Ausgabe (Heft 42) der „Mitteilungshefte“ der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte ist fertig, mit Forschungsberichten zu vielen interessanten Themen:
Schon das Titelbild weist darauf hin: vor 170 Jahren fuhr in Tönning die erste Eisenbahn. Zwei Artikel beschreiben die Entwicklungen und Konflikte im Vorfeld des Eisenbahnbaus und eine Chronik zu Planung und Bau der Strecke Flensburg–Husum–Tönning. Diese Beiträge stehen auch im Zusammenhang mit der Umgestaltung unserer Ausstellung, denn zurzeit soll auch dort der Bereich „Eisenbahn“ erneuert werden.
Ein zweiter Schwerpunkt betrifft die Geschichte der Schulen in Tönning. Um 1740 gab es in Tönning ein Waisenhaus, das zwar nur wenige Jahre lang bestand, dessen Erziehungsmethoden aber seiner Zeit weit voraus waren. Im Gegensatz dazu dokumentieren Akten des Stadtarchivs die handgreiflichen Erziehungsmethoden einer Tönninger Lehrerin um 1919.
Wie ein weiterer Beitrag zeigt, war Tönning im 19. Jahrhundert war Tönning auch ein Zentrum von Buchdruck und Buchhandel. Aber auch ganz neue Medien kommen in diesem Heft zur Sprache: eine ungewöhnliche Würdigung zum 200. Geburtstag von J. F. A. von Esmarch demonstriert den Einsatz und die Grenzen von künstlicher Intelligenz.
An einzelne Tönninger Bürger*innen erinnern auch zwei Objekte: das Herbarium einer Tönninger Apotheken-Praktikantin aus den 1940er-Jahren und die „Dienstboten-Bücher“ eines Tönninger Ehepaares aus dem späten 19. Jahrhundert.
Und wer sich mit der Tönninger Stadtgeschichte beschäftigt, kommt an Peter Krüger nicht vorbei. In der Rubrik „Tönninger Erinnerungen“ schildert er im Gespräch wichtige Stationen seines Lebens und die Geschichte seiner umfangreichen Sammlungen.
Auch am Ende dieses Hefts findet sich eine Reihe von Tönninger Unternehmen, die mit ihren Anzeigen unsere Arbeit unterstützen. Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns wieder herzlich für diese Förderung! Eine Annonce in unserem Mitteilungsheft hilft der Gesellschaft für Stadtgeschichte – und sie macht die fördernden Unternehmen dauerhaft sichtbar, denn unsere Hefte werden gesammelt und immer wieder gelesen.
Das Heft ist wie immer erhältlich bei Boye Hamkens (am Markt), in der Postfiliale, in der Ausstellung am Packhaus oder direkt über die Gesellschaft für Stadtgeschichte.